12.11.2017

 

Nach Barcelona / Castelldefels 

 

Unser 1. Etappenziel

 

Nach etwas Schlaf, geht es in den neuen Tag. Und so wie der letzte aufhörte, fängt der neue an: mit Regen. Gestern Abend vorbei an Mulhouse und Lyon. Dann Pause bis heute morgen um 05:00 Uhr und die Autos tanken. Dann über Montpellier und Narbone bis zur spanischen Grenze.

Unsere Durchschnitts Geschwindigkeit liegt bei etwa 60 Kilometer pro Stunde. Immer wieder machen wir Pausen. In der Kolonne fährt es sich eben langsamer als im Einzelfahrzeug. Wir wollten eigentlich vermeiden in Frankreich zu tanken, wegen den hohen Sprit Preisen.  Aber es musste dann doch sein, die vollbeladenen Fahrzeuge brauchen deutlich mehr Sprit als vorher angenommen. Es ist eben nicht zu ändern und so sinkt der Euro Bestand der Bord Kasse schon in Frankreich erheblich. Vor allem der Movano hat sich als Sprit Fresser erwiesen. Er ist aber auch am schwersten beladen.

Gestern Abend, wie schon berichtet, vor Lyon ein kurzer Schreck. Der Opel Omega biegt falsch ab! Der KIA fährt hinterher, "sammelt" den Omega wieder ein und es geht wieder zurück auf den richtigen Weg.

Meist fährt der Movano vorne weg und der KIA als Schlussfahrzeug am Ende der Mini Kolonne. Mitten in Frankreich, mitten im Regen, mitten in der Nacht, teilt die Omega Besatzung dem Rest des Mini  "Wüstenfuchs" Konvois per Funk mit, dass mit dem Opel Omega was nicht stimmt. Auf dem nächsten Parkplatz haben wir angehalten und nachgeschaut. Die orange Motorkontroll Anzeige im Omega Display brennt! Optisch ist im Motorraum kein Fehler zu entdecken. Es kann alles mögliche sein. AGR Ventil? Ohne Diagnose Gerät nicht zu sagen. Ein Leistungsverlust ist jedenfalls nicht zu merken. Also beobachten und weiterfahren.

 

Kurz vor Mittag erreichen wir die spanische Grenze. Es geht über die Ausläufer der Pyrinäen. Und kurz vor der Grenze nach Spanien müssen wir doch noch etwas teuren französischen Sprit tanken. Aber nur ein paar Liter werden getankt und dann in Spanien geht die Suche nach einer günstigen Tanke gleich wieder los. Wir fahren von der Autobahn runter, so in Höhe von Girona, aber nach der Abfahrt von der Autobahn ist auf einmal jedes Fahrzeug auf sich alleine gestellt und der Kontakt untereinander ging verloren. Durch die Einzel Abfertigung an der Mautstelle gibt es Verzögerungen und zeitweise hatten die Besatzungen keinen Sichtkontakt untereinander.

Auch erweist sich eines der Funkgeräte als unzuverlässig, die Reichweite betreffend. Aber es gibt ja noch die Handys und so sind nach kurzer Zeit wieder alle Fahrzeuge zusammen. Bei Girona wird getankt und weiter geht's nach Castelldefels hinter Barcelona. Gerade die Omega Besatzung hatte immer wieder große Schwierigkeiten an den Mautstellen. Sie kriegen es einfach nicht hin, zeitnah und zügig die Maut zu bezahlen und die Mautschranken zu passieren. Die anderen Team Fahrzeuge haben die Mautstellen immer wieder längst passiert und müssen dann nach dem passieren der Mautschranken auf der Straße warten. Da es keine Wartezonen für die Fahrzeuge hinter den Mautschranken gibt, ist dies recht gefährlich wegen dem nachfolgenden Verkehr. Ich möchte eine Gefährdung für uns im Kia auschließen und wir warten nicht länger auf den Omega. Wir hoffen das sie den Weg ins Hotel finden. Wir werden inzwischen die Zeit nutzen um frische Lebensmittel einzukaufen.

 

Um 15:30 Uhr treffen wir im voraus reservierten Hotel "Solifemar" ein. Sandra und Barbara im Omega und Jürgen mir dem Movano hatten den Weg gefunden und sind auch da.  Ein toller Blick aufs Mittelmeer erwartet uns. Das Hotel kannten Michael und Sandra bereits von der ersten Rallyeteilnahme der "Wüstenfüchse" im Jahr 2015. Sandra flog damals extra nach Barcelona um für die Thüringer Allgemeine noch einmal persönlich über das Rallyeteam berichten zu können. Die Zimmer sind sehr schön und es gibt sogar einen kleinen Balkon mit Blick auf das Mittelmeer. Die bisherige Regenfahrt war sofort vergessen und wir freuten uns auf die Novembersonne am spanischen Mittelmeer. Wir hatten 1 Doppelzimmer, wo Sandra und Barbara übernachteten und ein Appartemant für uns drei Herren gebucht. Im Appartemant war eine kleine Küche und wir beschlossen alle Mahlzeiten bei uns bei den "Herren" im Appartemant einzunehmen.

Andreas hatte sich kurz vor der Rallye noch ein neues Telefon mit Prepaid Karte in Deutschland gekauft. Er wollte es nun freischalten. Das ging völlig daneben, keine Chance. Es ging einfach nicht. Um die Karte freischalten zu können, muss man ein Online Prozedere durchführen. Wir hatten im Hotel W-Lan unsd so sollte das eigentlich kein Problem sein. Man muss sich mit der Website des Anbieters verbinden und Schritt für Schritt die Anmeldung vollziehen. Man muss unter anderen mit der Handy Kamera den Personalausweis filmen und an den Anbieter senden. Das hat nicht funktioniert. Immer wieder wurde vom Anbieter ein Fehler gemeldet. Nach 2 Stunden hörte Andreas auf sich damit rum zu ärgern.

Mittlerweile waren Barbara und Sandra bei uns und wollten das Abendbrot vorbereiten. In der Zeit als Jürgen im Movano auf den Omega an der Mautschranke wartete, waren Andreas und ich einkaufen. Schinken, Salami, frisches Brot, Tomaten, Gurken und Getränke. Ein tolles Abendbrot mit Blick aufs Mittelmeer. Jürgen haute sich dann anschließend gleich aufs Ohr, Barbara ebenfalls und Sandra schrieb fleißig ihre Berichte über unsere Rallyeabenteuer an die "Thüringer Allgemeine".

Andreas und ich gingen noch ein Bier trinken in der am Hotel gelegenen Taverne. Dort trafen wir eine kleine Gruppe älterer Schweden, welche eine Katalonien Rundreise mit dem Motorrad machten. Sie wohnten auch im Hotel und ihnen fielen die bunt beklebten Autos auf, die auf dem Hotelparkplatz stehen. Einer der Schweden konnte ziemlich gut deutsch und so war die Verständigung nicht schwierig. Wir erklärten den Schweden was es mit Fahrzeugen auf sich hat und erzählten etwas etwas über die Charity Rallye nach Gambia. Die Schweden waren so begeistert, das sie spontan die Bier Rechnung von uns übernahmen. Und ein Angelurlaub in Schweden wird  es nächstes Jahr wohl auch geben...

Gegen 22:00 Uhr war dann auch für Andreas und für mich Nachtruhe angesagt. Aber vorher noch habe ich das Rallyetagebuch auf den neuesten Stand gebracht und mit meiner Familie zu Hause über Whats App kommuniziert.

Der erste Europa Ziel ist nun erreicht. Unsere erste Etappe war 1820 Kilometer lang und wir brauchten dafür knapp 32 Stunden. Wir waren 4 mal tanken und hatten eine reine Fahrzeit von etwa 20 Stunden.

 

Der Kia Sorento läuft absolut klasse, beim Omega leuchtet manchmal eine orangene Kontrollampe. Auch beim Opel Movano von Jürgen gibt es keine Probleme.

Morgen ist Ruhetag und ein Kurztripp nach Barcelona ist geplant.

 

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